Basis Informationen

Unternehmenssitz Karlsruhe
Eigentümer KVVH
Aufsichtsrat Frank Mentrup / Hans Pfalzgraf
Geschäftsführung Dr. Alexander Pischon ( kafmännischer Geschäftsführer ) / Ascan Egerer ( Technischer Geschäftsführer )
Betriebsleitung Ralf Messerschmidt
Verkehrsverbund KVV
Mitarbeiter 1443
Umsatz 278,5 Mio Euro

Linien

Spurweite 1435 mm
Straßenbahn 7
Stadtbahn 1
Bus 23
Sonstige Linien Turmbergbahn, Schlossgartenbahn

Statistik

Fahrgäste 115,1 Mio
Fahrleistung 13,2 Mio km pro Jahr
Haltestellen 1900
Einwohner im Einzugsgebiet 1,3 Mio

Länge Liniennetz

Straßenbahnlinien 71,5 km
Buslinien 172,6

Geschichte

Im Zuge der Industriellen Revolution wuchs auch die Stadt Karlsruhe im 19. Jahrhundert weit über ihre bisherigen Stadtgrenzen hinaus. Allein zwischen 1850 und 1890 vervierfachte sich die Einwohnerzahl auf fast 100.000 Einwohner und machte es notwendig, ein besseres Nahverkehrssystem zu schaffen. Zuerst wurde 1869 eine Pferdebahn vorgeschlagen, zunächst aber nicht erfolgreich. Erst am 21. Januar 1877 wurde die erste Pferdebahnstrecke vom Gottesauer Platz zum Mühlburger Tor in Ost-West-Richtung durch die Stadt Karlsruhe eröffnet.

Pferde- und Dampfstraßenbahn zeigten keinen großen wirtschaftlichen Erfolg. Zwar wuchsen die Fahrgastzahlen kontinuierlich von 1,6 Millionen Fahrgästen im Jahr 1882 auf 2,5 Millionen im Jahr 1893 und 3,6 Millionen im Jahr 1899, allerdings war die finanzielle Lage des Unternehmens schlecht. So wechselten die Besitzer der Bahn in den ersten Jahren ihres Bestehens mehrmals, bis mit der Gründung der Vereinigte Karlsruher, Mühlburger und Durlacher Pferde- und Dampfbahngesellschaft eine dauerhafte Lösung gefunden wurde.

Im Jahr 1894 übernahm die AEG die Karlsruher Pferde- und Dampfbahn und gründete die Karlsruher Straßenbahn-Gesellschaft mit dem Ziel, sie in einen elektrischen Straßenbahnbetrieb umzuwandeln. Zunächst verzögerten Bedenken, die elektrischen Oberleitungen würden das Stadtbild verschandeln und die elektrischen Bahnen würden die Messgeräte der Technischen Hochschule stören, dieses Vorhaben. Erst im Jahre 1900 konnte das Straßenbahnnetz elektrifiziert werden.

Die Bedeutung der Straßenbahn für die städtische Entwicklung veranlasste die Stadt Karlsruhe, den Straßenbahnbetrieb im Jahr 1903 von der AEG zu erwerben und fortan als städtischen Eigenbetrieb weiterzuführen. Durch den gegenüber dem Pferde- und Dampfbetrieb beschleunigten Verkehr und der Ausweitung des Netzes stiegen die Fahrgastzahlen rasch an. So wurden im Jahr 1901 bereits 6,8 Millionen Fahrgäste gezählt, bis 1912 war die Zahl von 15,9 Millionen Passagieren erreicht.

1915 wurde die Karlsruher Lokalbahn von der Stadt Karlsruhe übernommen und der städtischen Straßenbahn als meterspuriger Betriebsteil angegliedert. Allerdings wurde der Meterspurbetrieb schon bald darauf unwirtschaftlich, so dass die meisten Streckenabschnitte bis 1938 stillgelegt wurden.

Nachdem die Fahrgastzahlen bis zum Ersten Weltkrieg stetig anstiegen und 1919 mit 56,3 Millionen einen vorläufigen Höchststand erreichten, brachen sie bedingt durch die wirtschaftliche Notlage nach dem Krieg und die Hyperinflation 1923/24 auf nur noch 21 Millionen ein. Bis 1925 konnten sie sich wieder erholen und erreichten ein Niveau von etwa 40 Millionen Passagieren jährlich.

Die Weltwirtschaftskrise machte weitere Streckenerweiterungen in den folgenden Jahren unmöglich. Die Fahrgastzahlen sanken, der Zuschussbedarf stieg. Rationalisierungsanstrengungen durch den Einsatz von Beiwagen anstatt von Zusatzzügen waren die Folge.

Wie im Ersten Weltkrieg stiegen die Fahrgastzahlen auch im Zweiten Weltkrieg erheblich an und erreichten im Jahr 1943 die Zahl von 66 Millionen Passagieren.

Mit der Übernahme der Albtalbahn und der Bahnstrecke Busenbach–Ittersbach durch die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) im Jahr 1957 und ihre Umspurung und Verknüpfung mit dem Straßenbahnnetz verkehrten auch die Wagen der AVG auf den Schienen der Verkehrsbetriebe Karlsruhe und stellten eine direkte Verbindung zwischen Umland und Innenstadt her. Mit der Gründung des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV) konnte 1994 ein einheitliches Tarifsystem eingerichtet werden. 1997 wurden die Verkehrsbetriebe Karlsruhe in eine GmbH umgewandelt, zuvor waren sie ein den Stadtwerken angegliederter stadteigener Betrieb.

1996 wurden im Straßenbahnbereich bereits 66 Millionen Fahrgäste von den VBK befördert, auf den städtischen Buslinien weitere zehn Millionen. Inzwischen befördern Bus und Straßenbahn jährlich über 100 Millionen Passagiere.